Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Indonesien

Erstes Abkommen mit Nachhaltigkeitskriterien – ein wegweisender Schritt.

Indonesien ist heute ein recht unbedeutender Handelspartner der Schweiz. Warum also ist es überhaupt sinnvoll, ein solches Abkommen zu ratifizieren?

Wir reden hier von einem Abkommen mit dem viertbevölkerungsreichsten(!) Staat der Welt. Mit einem Bruttoinlandprodukt (BIP) von aktuell etwas über USD 4’000 pro Kopf sind die rund 270 Millionen Menschen dort immer noch sehr arm und auf Wachstum angewiesen. Zum Vergleich – in der Schweiz liegt diese Zahl gut 20mal höher bei inzwischen über USD 80'000 pro Kopf. Aus dem Abkommen ergeben sich bedeutende gegenseitige Opportunitäten.

Indonesien ist der weltgrösste Produzent von Palmöl. Dies ist unbestritten hoch problematisch für Mensch und Umwelt. Bei einer Ablehnung an der Urne wird sich daran allerdings überhaupt nichts ändern, denn von dieser ganzen Produktion landen gerade mal 0.08%(!) in der Schweiz. Lediglich eine bestimmte Menge an nachhaltig produziertem Palmöl darf künftig mit einer Zollreduktion importiert werden. Schweizer Abnehmer von Palmöl sind längst einem erheblichen Nachhaltigkeitsdruck ausgesetzt. Sie arbeiten daher mit Unterstützung von bedeutenden NGOs, wie z.B. Earthworm, welche die Situation laufend überwachen und zusätzlich Einfluss auf die Prüfkriterien der Nachhaltigkeits-Labels nehmen. Der Druck auf die Labels wird somit hoch bleiben.

Es ist zu hoffen, dass es bald weitere solche Handelsabkommen geben wird, welche an Nachhaltigkeitskriterien gebunden sind.

Legen wir also am 7. März ein überzeugtes JA in die Urne und tragen so etwas Weniges zu einer nachhaltigeren Welt bei, bei gleichzeitiger Unterstützung unserer Wirtschaft. Sie ist bekanntlich gerade in diesen Zeiten nicht auf Rosen gebettet.

FDP-Ortspartei Wängi, Vorstand